Wie kann ein Beifahrer seinen Fahrer schneller machen?

Kennst du das? Dein Fahrer arbeitet links neben dir auf der Sonderprüfung – im Hochsommer oft bis an den Rand der pysischen Belastung – und im Ziel stellst du fest, dass die gefahrene Zeit nicht wirklich optimal war. Dein ärgster Klassenkonkurrent hat dir richtig Zeit eingeschenkt obwohl du eigentlich der Meinung warst, dass ihr doch schnell gefahren seid. Was kannst du tun, damit dein Fahrer sein Können besser einsetzt?

Meist ist viel zuviel Hektik im Auto.

Analysiere zunächst für dich selbst, woran das gelegen haben kann. War dein Fahrer unkonzentriert? Passten die Bremspunkte? Ist er die Kurven rund oder eckig gefahren? Hat er vernüftig die Gänge geschaltet? Meist ist viel zuviel Hektik im Auto.

Sprich diese Punkte zusammen mit deinen Beobachtungen und Beispielen an. Bitte ihn beim nächsten Durchgang der Sonderprüfung ruhig und besonnen zufahren. Hektik verursacht Fehler. Ein alter Spruch lautet »Rund lenken und eckig schalten«.

Die Zwischenzeit beim zweiten Durchgang der Prüfung verrät dir, ob die Taktik aufgeht.

Damit du die Auswirkung der geänderten Fahrweise schon während des Fahrens im 2. Durchgang der WP objektiv beurteilen kannst, notiere dir im Aufschrieb – am Besten an markanten Stellen wie zum Beispiel einer Kreuzung – die Zwischenzeit. Und das am besten an verschiedenen Stellen der Wertungsprüfung. So bekommst du einen genauen Überblick und weist, ob dein Fahrer das Besprochene umsetzt und kannst ihm ein entsprechendes Signal zwischendurch absetzen. Oft ist es nämlich so, dass die »runde« Fahrweise gefühlt zwar langsamer ist, objektiv dann aber eben doch eine ganze Ecke schneller ist. Auf den schnellen Asphaltstrecken der Sanremo Rally in den ligurischen Seealpen klappt das prima. Wenn die Strecke beim zweiten Durchlauf natürlich sehr verdreckt und glitschig ist, funktioniert das im direkten Vergleich natürlich nicht. In diesem Fall orientiere dich an den gefahrenen Zeiten deiner Konkurrenz.

Probier es einfach einmal aus. Markiere dir schon beim Recce die Stelle im Aufschrieb, in der du die Zwischenzeiten eintragen kannst. Wähle dafür tendenziell langsamere Passagen, damit du die Zwischenzeit ablesen und eintragen kannst.

Viel Erfolg beim Experimentieren!

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